Sportliche Antworten der Kandidierenden für die Landratswahl

Auch im Ahrtal stehen Landratswahlen an. Wir haben das zum Anlass genommen im Rahmen unserer Initiative #vereintdievereine den Kandidierenden einige Fragen zum Sport und der Zukunft der Sportinfrastruktur zu stellen.

Hier die bisher eingegangenen Antworten von Horst Gies (CDU), Christoph Schmitt (SPD) und Cornelia Weigand (parteilos):

>> Update 21.01.22: Axel Ritter (parteilos) hat die Antworten nachgereicht und wir haben diese in den ursprünglichen Beitrag eingearbeitet.

Christoph Schmitt: Ja!

Cornelia Weigand: Ja, zumindest was verschiedene Ausdauersportarten betrifft.

Horst Gies: Selbstverständlich! Sport hält jung und fit.

Axel Ritter: Ja, ich selbst mag im Wesentlichen alle Natursportarten aber auch den Kampfsport. Ich wandere, fahre Kajak und Kanu, habe selbst zwei Motorräder.

Christoph Schmitt: Ich bin seit meiner Kindheit aktives Mitglied im Sport Verein Niederzissen. Spiele Fußball und Tennis. Als Jugend- und Sportwart engagiere ich mich insbesondere in der Abteilung Tennis.

Cornelia Weigand: Ich bin Mitglied im SV Blau-Gelb Dernau und dort Schriftführerin in der Leichtathletik. Und ich bin Mitglied bei den Selbstläufern SV Altenahr Ich laufe gerne lange Strecken bis zum Marathon, mittlerweile am liebsten als Trail Lauf im steilen Gelände. Wir gehen gerne Bergwandern und fahren Rennrad. Früher bin ich zwischendurch beim Recher Radclub mitgefahren.

Horst Gies: Ich gehe sehr gerne wandern und mache oft kleinere oder auch größere Radtouren mit meiner Frau und Freunden.

Axel Ritter: Ich war früher in zwei Kampfsportvereinen, überlege gerade, ob ich wieder einem Verein beitreten soll. Zur Zeit bin ich in keinem Verein.

Christoph Schmitt: Sportvereine sind unverzichtbar für unser soziales Miteinander. Insbesondere im Jugendbereich werden hier Aufgaben weit über das sportliche hinaus geleistet. Schon den jüngsten werden in den Vereinen wichtige Werte und Gemeinschaft vermittelt.

Cornelia Weigand: Sportvereine sind ein wichtiger Motor für nicht nur für Sport sondern auch für den sozialen Zusammenhalt in den Orten. Bewegung ist besonders wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden. Gerade im Kindesalter werden über den Sport motorische Fähigkeiten ausgebildet, die man im Erwachsenenalter nicht mehr in der Form lernen kann.

Horst Gies: Die herausgehobene Bedeutung wird alleine schon klar, wenn man sich nur einmal die Zahlen ansieht: 40.000 Mitbürgerinnen und Mitbürger alleine aus unserem Kreis sind in über 200 Sportvereinen organisiert. Das entspricht einen Drittel aller Einwohnerinnen und Einwohner. Die Sportvereine sind in meinen Augen eine der Lebensadern unserer Region.

Axel Ritter: Sportvereine fördern das Zugehörigkeitsgefühl, sind gut für die Gesundheit. Diese können gerade in den ländlichen Regionen des Kreises mit dazu beitragen, dass man auch neue Leute kennengelernt.

Christoph Schmitt: Wichtig ist, dass die Vereine Planungssicherheit bekommen. Dafür ist eine Vernetzung zu den unterschiedlichen Akteuren wichtig um Prozesse zu beschleunigen. Diese koordinierende Aufgabe sollte die Kreisverwaltung übernehmen.

Cornelia Weigand: Diese Frage ist leider nicht ganz so leicht zu beantworten, da der Aufbau der Sportanlagen aufgrund ihrer oft Ahr-nahen Lage mit der Frage des Hochwasserschutzes und der Retentionsräume zusammenhängt. Wichtig ist das Zusammenwirken verschiedener Vereine, um auch der Mitglieder- und Auslastungssituation vor der Flut Rechnung zu tragen.

Horst Gies: Wir müssen vor allem miteinander sprechen. Deshalb habe ich auch bereits an vielen Gesprächen mit Vereinsvertretern teilgenommen und deren Wünsche und Anregungen an die entsprechenden Entscheidungsträger weitergeben.

Axel Ritter: Da wir noch in der Pandemie stecken, würde ich hier zunächst gerne Sportplätze, Fußballplätze, Kinderspielplätze, die z.B. auch wiederhergestellt werden oder wurden, sehen. Man kann z.B. Sportplätze für mehrere Orte nutzen. Nahsportarten wie Tanzen, andere Kontaktsportarten, wie bestimmte Kampfsportarten, würde ich zunächst eher ruhen lassen.

Christoph Schmitt: Neben dem Wiederaufbau geht es bei vielen Vereinen ja auch darum, zeitnahe Angebote zu schaffen, damit die Mitglieder nicht verloren gehen und insbesondere Angebote für Kinder und Jugendliche geschaffen werden. Hier gilt es individuelle Lösungen für die Vereine vor Ort zu finden und ggf. Partnerschaften mit Nachbarvereinen zu forcieren. Im Jugendbereich könnte ich mir ganz konkret vorstellen, dass Vereine bei der Organisation von Transporten der Kinder zu Ausweichplätzen unterstützt werden.

Cornelia Weigand: siehe Frage 6

Horst Gies: Wichtig ist das wir die zerstörten Sportstätten durchdacht und modern wieder aufbauen. Diese Erfahrung müssen wir dann auch in anstehende Investitionen in die Sportstätten der nicht betroffenen Kommunen einfließen lassen.

Axel Ritter: Evtl. Sponsoren gewinnen, z.B. für trendige Sportarten wie BMX-Fahren, dazu Halfpipes und entsprechende Fuhrparks errichten. Im Moment ist es „cool“ z.B. dafür nach Köln zu fahren. Ist man gut, bekommt man u.a. das Equipment gesponsert.

Christoph Schmitt: Ja, diese Aufgabe muss von der Kreisverwaltung übernommen werden.

Cornelia Weigand: Wichtig ist an dieser Stelle auch, was der Wunsch der Sportvereine ist. Dabei ist eine Kreisweite Koordinierung m.E. nur dann sinnvoll, wenn dies im Sinne aller Vereine ist, ob flutgeschädigt oder nicht.

Horst Gies: Eine zentrale Koordinierungsstelle ist in meinen Augen dringend notwendig von daher ist es für mich selbstverständlich, diese einzurichten. Erste Ansprechpartner habe ich bereits kontaktiert und stehen uns zur Verfügung.

Axel Ritter: Wenn dies gewünscht wird und Vorteile hat, warum nicht?

Christoph Schmitt: Durchhaltevermögen, Mut für Innovation und gemeinsames Vorgehen im Sinne des Sports.

Cornelia Weigand: M.E. erscheint es sinnvoll, dass Vereine aufeinander zugehen, um gemeinsame Angebote aufzubauen, damit einem Mitgliederschwund, wie er zum Teil zu beobachten war, begegnet werden kann. So könnten auch solche Sportangebote aufrechterhalten werden, bei denen es in jedem einzelnen Verein nicht mehr genügend Teilnehmende gäbe. Wichtig wäre auch, wenn die Sportvereine aus einer Innensicht mögliche Kooperationen bei den Sportstätten aus Ihrer Sicht vorplanen könnten.

Horst Gies: Das sie auch weiterhin auf mich zukommen und wir gemeinsam die anstehenden Aufgaben bewältigen.

Axel Ritter: Dass sie das Zugehörigkeitsgefühl fördern, dass diese das Selbstwertgefühl fördern, der Trägheit und der Fettleibigkeit entgegenwirken. Die Menschen öfter weg von der eigenen Kompfortzone bringen.

Christoph Schmitt: Ich wünsche mir ein breites Angebot an Sportmöglichkeiten im gesamten Kreis mit engagierten Menschen an der Spitze der Vereine, moderne Sportanlagen und einem Schwerpunkt in der Jugendarbeit. Dies möchte ich politisch unterstützen.

Cornelia Weigand: Ohne nähere Informationen zur Kreisweiten Situation und Kenntnis der verschiedenen Wünsche und Positionen aus den verschiedenen Gebieten des Kreises wäre eine Antwort zum jetzigen Zeitpunkt nicht zielführend. Wenn die Vereine eine Zentrale Koordinierungsstelle möchten und die Gebietskörperschaften zustimmen, werden sich hieraus sicher Anhaltspunkte für die weitere Entwicklung ergeben. Wichtig sind sicherlich immer die zwei Säulen Breitensport und Nachwuchsförderung – auch im Bereich Spitzensport.

Horst Gies: Modern! Jede Katastrophe bietet Chancen und die sollten wir nutzen. Wie genau sich diese auswirken werden wird sich im Prozess zeigen. Wichtig ist, dass wir künftige Entwicklungen und Innovationen in diesen Prozess miteinbeziehen.

Axel Ritter: Mehr zeitgemäße Sportarten wie Motorboot-Fahren, Segeln, BMX, aber auch solche wie Bogenschiessen, Tai-Chi und Yoga, Klettern.

Christoph Schmitt: Der Großteil der Infrastruktur der Sportanlagen im Kreis Ahrweiler ist ja noch vorhanden und in vielen Teilen des Kreises auch gut. Entlang der Ahr gilt es gemeinsam mit den Akteuren vor Ort für zeitnahe Übergangslösungen zu sorgen. In vielen Bereichen klappt das ja heute schon. Dies gilt es im Laufe des Jahres zu verbessern und zu verstetigen. Funktionieren kann das nur im Dialog mit allen Sportvereinen und wo notwendig auch mit finanzieller Unterstützung durch den Kreis und Gemeinden.

Cornelia Weigand: Soweit noch Ausweichmöglichkeiten auf intakte Sportanlagen geben sind, können Übergangslösungen schneller realisiert werden. Zum Teil sind über das Thema Schulsport der Aufbau von Provisorien angedacht. Hier kann in den nächsten Monaten mit Ergebnissen gerechnet werden. Allerdings müssen hier deutliche Abstriche zu den normalen Hallen oder Plätzen gemacht werden.

Horst Gies: Ich weiß von einigen Vereinen aus dem Ahrtal, die bereits in Sportstätten in den nicht betroffenen Kommunen trainieren. Der Zusammenhalt ist hier wirklich super. Ungeachtet dessen müssen natürlich schnellstmöglich Übergangslösungen vor Ort geschaffen werden. Dies könnten Zelte oder Hallen in Leichtbauweise sein. Auch die Sporthallen der kreisschulen, die gerne von den ansässigen Vereinen genutzt werden müssen schnellstmöglich saniert werden. Dies ist – das kann ich schon sagen – bereits in Planung.

Axel Ritter: Steht zum Teil bei Antwort 4.: Indem zunächst mehrere Orte z.B. einen Sportplatz teilen. Man könnte auch z.B. bestehende, aber geschlossene Sportstätten wieder reaktivieren. Etwa das Schwimmbad in Adenau mit einer Edelstahlwanne versehen, z.T. jedenfalls. Dies temporär oder dauerhaft.